Kinder sind schon immer mit einer „Verschiedenheit der Köpfe“ in die Schule gekommen. Diese Unterschiedlichkeit von Schülerinnen und Schülern kann nun als Hindernis beim Lernen in der Schule angesehen oder als Möglichkeit verstanden werden, unterschiedlichen Begabungen gerecht zu werden.
Freinet erzählt von einer Treppe, welche die Kinder auf ihre jeweils ganz eigene Weise heraufsteigen, manchmal die Treppe auch gar nicht benutzen, um nach oben zu kommen.
Da in unserer Schule von der Verschiedenheit der Köpfe in diesem Sinne ausgegangen wird, folgt daraus, dass die Kinder die Möglichkeit haben müssen, ihre eigenen Wege bei der Lösung von Aufgaben zu gehen. Diese Wege können durchaus Irrwege sein – und wir Lehrerinnen und Lehrer müssen dann die Geduld aufbringen, diese Wege auch zu ertragen. Unterschiedliche Begabung heißt u.a., dass Kinder unterschiedlich schnell und unterschiedlich gut lernen können.
Abgesehen vom Unterricht, in dem auf die verschiedenen Bedürfnisse so weit wie möglich eingegangen werden soll, bieten wir unseren Kindern in der Eingangsphase von 08.00 bis 08.15 Uhr durch verschiedenartige Angebote – z.B. Bücherkiste, Arbeit am Computer, Spiele, zusätzliches Unterrichtsmaterial – die Möglichkeit, sich nach eigener Wahl angemessen zu beschäftigen; dazu gehört auch das Nichtstun.
Anmerkungen zu den wesentlichen Elementen unseres Leitbildes:
1. An unserer Schule soll eine freundliche, fröhliche Atmosphäre herrschen.
Dieses Ziel soll u.a. auch dadurch gefördert werden, dass wir uns morgens freundlich begrüßen und nach dem Unterricht bewusst voneinander verabschieden. Wir unterstützen diese Atmosphäre durch offene Schul- und Klassenzimmertüren sowie z.B. durch eine jahreszeitlich geprägte Dekoration des Hauses und der einzelnen Zimmer. Die Klassen, ElternvertreterInnen sowie der Förderverein haben im gesamten Schulgebäude die Möglichkeit, sich mit ihren Arbeitsergebnissen, mit Fotos und Informationen zu präsentieren.
Anstelle des „Einzelkämpfertums“ setzen wir auf eine Stärkung des WIR-Gefühls. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich alle wohl fühlen und mit Freude lernen. Wir fördern ein gewaltfreies Miteinander und ermöglichen zugleich eine angemessene Streit- und Konfliktbewältigung.
2. An unserer Schule wollen wir uns höflich, respektvoll und rücksichtsvoll begegnen.
Im Klassenraum wie im gesamten Schulgelände gehen Lehrerinnen, Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise respektvoll und bewusst höflich miteinander um. Das „Bitte“ und „Danke“ gegenüber jedermann gehört zum guten Ton – auch im internen Umgang der pädagogischen und sonstigen Mitarbeiter des Hauses untereinander. Wir leben den rücksichtsvollen und respektvollen Ton gegenüber den Eltern und Schülern vor. Die Schülerinnen und Schüler werden auf eventuelle Defizite im Geiste dieser Grundsätze hingewiesen. Das Thema wird immer wieder verbalisiert.
Gespräche mit Eltern werden in einer dem Thema angemessenen persönlichen und ungestörten Atmosphäre im Beratungsraum oder im Klassenzimmer geführt.
3. An unserer Schule wollen wir aufrichtig und hilfsbereit, vertrauensvoll und verantwortungsbewusst miteinander umgehen.
Mit diesen Begriffen verbinden wir das Ziel, dass sich alle an unserer Schule wohl fühlen, um so das Lernen zu fördern. Eine harmonische Atmosphäre unterstützt unsere Arbeit, sie führt bei allen Beteiligten zu mehr Freude beim Lehren und Lernen. Sie vermittelt den Schülern das Gefühl, von den Lehrkräften angenommen zu werden; auch die Eltern sehen sich ernst genommen und einbezogen.
Wir werden unsere Ziele leichter erreichen, wenn alle Beteiligten vertrauensvoll, hilfsbereit und verantwortungsbewusst miteinander umgehen.
Aufrichtigkeit fordert z.B. Offenheit des Kollegiums in seiner Arbeit gegenüber Eltern und Kindern. Dazu gehören Transparenz und regelmäßige Rückmeldungen nicht nur in den Zeugnissen, sondern vor allem bei Elternberatungstagen und zusätzlichen Elterngesprächen. An unserer Schule findet ein enger und intensiver Kontakt zwischen Lehrerinnen, Lehrern und den Erziehungsberechtigten statt. Wichtig ist auch die Rückmeldung gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Zu unserem Schulalltag gehören das ehrliche Lob und die aufrichtige Anerkennung von Leistungen, auch im sozialen Bereich. Im Gegenzug erwarten die Lehrkräfte aber auch Ehrlichkeit von den Schülerinnen und Schülern.
Das Thema wird insbesondere im Sach- oder Religionsunterricht immer wieder aufgegriffen und z.B. in Rollenspielen oder Geschichten aufgearbeitet. Dabei ist die Rolle der Erwachsenen als Vorbild von großer Bedeutung. Die Kinder sollen wissen, dass sie den Lehrkräften gegenüber aufrichtig sein können, etwa, wenn sie in der Schule einen Schaden angerichtet haben. In unserem Schulalltag ist eine ehrliche Entschuldigung wichtig, nicht zuletzt bei einem Streit der Schüler untereinander.
Diese Aufrichtigkeit prägt auch unser Verhältnis zu den Eltern. Sie ermöglicht es, Probleme eines Kindes anzusprechen, die ihre Ursache im häuslichen Bereich haben, sich aber auf die Schule auswirken. Sie er-leichtert auch den Umgang mit Unsicherheiten der Eltern bezüglich des Unterrichts.
Dies gilt auch für den vertrauensvollen Umgang aller Beteiligten. Die Kinder und Eltern sollen wissen, dass sie sich mit allen Fragen und Schwierigkeiten an das Kollegium wenden können. Hilfe und Unterstützung seitens der Lehrkräfte sind die Basis eines ungetrübten Vertrauensverhältnisses. Unsere Struktur als „kleine“, einzügige Schule erleichtert uns die Bewahrung eines intensiven Verhältnisses unter allen Beteiligten einschließlich der Eltern.
Ebenso wie Aufrichtigkeit und Vertrauen auf der einen Seite stehen auch die Begriffe Hilfsbereitschaft und Vertrauen in einem engen Zusammenhang. Die Lehrkräfte sind den Eltern gegenüber hilfsbereit, sie unterstützen sich aber auch gegenseitig in ihrer Arbeit und bei der Bewältigung von Problemen. Die stärkeren unterstützen die schwächeren Kinder im Unterricht und bei Projekten, im Sport oder bei spielerischen Aktivitäten.
Die Schülerinnen und Schüler helfen aber der Gemeinschaft auch durch ihre Dienste, die sie innerhalb der Schule übernehmen (Ordnungsdienst, Tafeldienst, Fegedienst, Pausenkistenbetreuung etc.). Diese Aufgaben stärken das Verantwortungsgefühl der Kinder sowohl gegenüber der Klasse wie auch der Schule, indem sie sich als Teil des Ganzen verstehen. Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein untereinander werden nicht zuletzt durch regelmäßige Klassenfahrten aller Lehrkräfte mit ihren jeweiligen Klassen geübt.
Im Unterricht sind die Kinder verantwortlich für ihre Arbeit, dieses Verantwortungsgefühl wird u.a. bei der Plan- oder Projektarbeit bzw. bei Vorträgen besonders gefördert. Sie werden zudem in die Planung klassenübergreifender Ereignisse einbezogen, z.B. bei der Gestaltung von Faschingsfesten, Leseveranstaltungen oder gemeinsamen Frühstücksaktionen.
Besondere Verantwortung für ihre jeweiligen Klassen übernehmen die Klassensprecher/innen.
Von großer Bedeutung ist auch die Stärkung des Verantwortungsgefühls und der Hilfsbereitschaft der Eltern. Nur durch ihre Mitarbeit lassen sich viele Ideen und Veranstaltungen erst umsetzen. Sie beteiligen sich an Einschulungen, an anderen Schul- und Klassenfesten, stellen sich als Lesemütter und Leseväter oder als Aufsichtsperson bei Ausflügen zur Verfügung und übernehmen Fahrdienste.
Die vorstehenden Ausführungen unterstreichen die große Bedeutung der Begriffe Aufrichtigkeit, Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein als Basis für die harmonische und erfolgreiche Arbeit aller Beteiligten an unserer Schule.
4. An unserer Schule wollen wir uns an Regeln und Ordnungen halten.
Nach der Einschulung erhalten alle Schülerinnen und Schüler die Schulordnung, in der das Verhalten vor Schulbeginn, in den Pausen und im Schulgebäude geregelt ist. Zusätzlich stellt jede Klasse ihre eigene Klassenordnung auf. Darin werden die Regeln, die das Miteinander und den Umgang der Kinder und der Lehrkräfte bestimmen, gemeinsam erarbeitet bzw. vorgegeben und je nach Situation ergänzt bzw. angepasst. Die Konsequenzen von Verstößen werden festgelegt.
Darüber hinaus findet innerhalb des Kollegiums ein reger Austausch über die Schülerinnen und Schüler statt, da die Lehrerinnen und Lehrer aufgrund der Schulsituation (vier Klassen und fünf Lehrkräfte) alle Kinder kennen. Auf Auffälligkeiten im Verhalten kann somit häufig in gemeinsamer Absprache reagiert werden.
5. An unserer Schule soll uns ein aktives Schulleben bereichern.
An unserer kleinen einzügigen Grundschule in Dedensen entwickeln alle Beteiligten gemeinsam einen Rahmen für ein friedliches Zusammenleben und eine gute Zusammenarbeit. Dazu gehören offene Augen, offene Ohren, offene Herzen und offene Türen.
Auch als kleines System befindet sich unsere Schule als Teil der Gesellschaft in einem ständigen Weiterentwicklungsprozess. Darunter verstehen wir eine offene Zusammenarbeit mit allen Beteiligten innerhalb, sowie mit Institutionen und Personen außerhalb der Schule.
In unserer Grundschule kommt Festen und Feiern in der Schule große Bedeutung zu. Um ein Gefühl von Sicherheit, Gemeinschaft, Verlässlichkeit und Geborgenheit zu entwickeln, gibt es außerdem verschiedene Rituale. Wir unterscheiden verschiedene Alltagsrituale (z.B. Morgenkreis, Geburtstagsfeier, etc.) und alljährlich wiederkehrende Rituale (z.B. Sportfest, Frühlingsfest, etc.).
Alle im Jahreslauf regelmäßig stattfindende Feste und Feiern sollen dem Unterricht Lebensbezug und Bedeutung geben, sodass die Schüler miteinander klassenübergreifend das Schulleben kennen lernen. Diese Zusammengehörigkeit ebenso wie das Verantwortungsgefühl werden gestärkt, z.B.
- nehmen alle Kinder der GS Dedensen an der Einschulungsfeier eil und begrüßen die Erstklässler
- bernehmen die Viertklässler zu den Erstklässlern eine Patenschaft
- werden Klassen übergreifende Projekte organisiert
-
findet für alle Kinder der Klassen 1 – 4 jedes Jahr
ein Spiel-
und Sportfest statt.
Zu verschiedenen Terminen verteilt über das Schuljahr findet für alle Klassen ein Treffen in der Eingangshalle statt, bei dem Klassen oder einzelne Schülerinnen und Schüler etwas darbieten oder vortragen.
(Plenumstunde).
Am Rosenmontag wird in den Klassen Fasching gefeiert. Zusätzlich gibt es verschiedene Spiel- und Spaßangebote in der Turnhalle.
Jedes Jahr findet in Zusammenarbeit mit der Bücherei eine Autorenlesung statt.
Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse werden regelmäßig mit einer kleinen Feier in unserem Theaterraum verabschiedet.
Weitere Ereignisse und Veranstaltungen sind als Bausteine eines aktiven Schullebens anzusehen:
- Gemeinsamer Theaterbesuch im Klassenverband oder mit der Schule
- Gestaltung der Adventsmontage
-
Nikolausfeier (Förderverein)
- Weihnachtsfeiern im Klassenverband oder mit allen Schülern
- gemeinsame Basteltage
- Frühlings- oder Sommerkonzerte / Flötenkonzert in der Weihnachtszeit oder im Sommer
- Sommerfeste, ein größeres Fest alle vier Jahre, auch klassenweise
- Übernachtungen in den Klassenräumen
- Lesenächte
- Landheimaufenthalte
- Wanderungen, Ausflüge
- Vorführungen in Kindergärten bei besonderen Anlässen
-
Theateraufführungen
- Unterrichtseinheiten an außerschulischen Lernorten:
Dedensen (Dorfhistoriker, Spaziergang durch das Dorf, Dorfkirche, Heimatmuseum, Feuerwehr, Wald und Feld, Besuche in der Kirchgemeinde-Bücherei)
Unser Schulalltag wird immer wieder aufgelockert durch zahlreiche Aktionen im Jahr, die feste Bestandteile sind und wiederkehren.
Ergänzend dazu gibt es schwerpunktmäßig besondere themen- und situationsbezogene Inhalte des Schuljahres.
Vielfach von den Kindern selbst mit vorbereitet und von den Eltern unterstützt bereichern sie den Schulvormittag, vergrößern die Transparenz der Arbeit und schaffen so Vertrauen.
6. An unserer Schule wollen wir naturverbunden und umweltbewusst agieren.
Mit diesem Thema unseres Leitbildes verbindet sich das Ziel, die Schülerinnen und Schüler ihre Umwelt
erleben und begreifen zu lassen, deren Wert zu erkennen, und ihnen einen sach- und artgerechten Umgang z.B. mit Pflanzen und Tieren zu vermitteln. Die Kinder sollen umweltbewusst handeln und Verantwortung für z.B. ihr Verbraucherverhalten übernehmen. Schon mit unserem Schullogo betonen wir die Naturverbundenheit unserer Schule und heben die Vorzüge einer ländlichen, dörflichen Schule hervor.